Genderlaw FRI 2024#4- Editorial

Liebe Leser*innen 

Mit grosser Vorfreude möchten wir Sie auf die kommende Gender Law Konferenz 2025 aufmerksam machen. Unter dem Titel «Soziale Gerechtigkeit und Krisen: queer-feministische theoretische Überlegungen der Rechtswissenschaft» findet sie vom 6. bis 7. Februar 2025 an der Universität Neuenburg statt. Wir laden Sie herzlich ein, Teil dieser spannenden Veranstaltung zu werden.
 
Die Konferenz widmet sich insbesondere der Frage, wie soziale Gerechtigkeit erreicht und gleichzeitig die vielfältigen gegenwärtigen Krisen bewältigt werden können. In einer Welt, in der die Gleichstellung der Geschlechter und Nichtdiskriminierung zwar als grundlegende Menschenrechtsprinzipien gelten, aber immer wieder Rückschläge erleiden, ist es wichtiger denn je, neue Perspektiven zu entwickeln und kritisch zu hinterfragen.
 
Die Konferenz gliedert sich in vier thematische Blöcke, die jeweils von Keynote-Speaker*innen eröffnet werden. Anschliessend stellt eine Gruppe von Forscher*innen ihre Arbeit im Rahmen eines Panels vor. Eine Podiumsdiskussion, die Raum für kritischen Austausch und kontroverse Debatten bietet, rundet die Blöcke ab.
 
Der erste Themenblock am Donnerstag hat «Die Zukunft ist queer-feministisch» zum Thema und wird durch Prof. Dr. Ulrika Dahl eingeführt. Dabei wird prospektiven Überlegungen zu einer emanzipatorischen Zukunft nachgegangen. Die Frage, ob Recht und Gesetz relevante Werkzeuge sein können, um eine Stärkung des feministischen und queeren Kampfes zu erreichen, steht hier im Mittelpunkt.
 
Der zweite Themenblock «Theorien zu Minderheiten» startet mit der Keynote von Prof. Dr. Bruno Perreaus. Dieser Themenblock befasst sich mit der Frage, wer in unserer Gesellschaft ausgeschlossen wird und was dagegen getan werden kann. Es wird der kritischen Frage nachgegangen, ob das Recht tatsächlich Minderheiten berücksichtigt oder ob es sie zur Assimilation oder Marginalisierung zwingt.
 
Am Freitagmorgen starten wir mit dem dritten Themenblock «Materialistischer Queerfeminismus», bei der Dr. Friederike Beier in der Keynote der These nachgeht, ob ein materialistisches queer-feministisches Denken nicht im Zentrum jedes emanzipatorischen Denkens stehen sollte. Dieser Themenblock untersucht, wie eine Gesellschaft dekonstruiert werden kann, die von und für eine heterozentrierte und – in Europa, insbesondere der Schweiz – weisse Mehrheit gedacht und konstruiert wurde.
 
Im vierten und letzten Themenblock sprechen wir über «soziale und klimatische Krisen und deren Auswirkungen auf geschlechtsspezifische Ungleichheiten». Dieser Themenblock wird von Dr. Lisa Grans eingeführt.  Hier wird die Frage untersucht, wie ein queer-feministisches Denken in einer globalen und internationalistischen Perspektive entwickelt und entfaltet werden kann.
  
Wir freuen uns darüber, eine Konferenz mit einem interdisziplinären Ansatz aus den Rechtswissenschaften, den Gender Studies, der Soziologie und weiteren Disziplinen führen zu können. Diese Vielfalt der Disziplinen verspricht, neue Lösungsansätze für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu generieren, aber auch bestehende Konzepte kritisch zu hinterfragen. Und wir freuen uns darauf, Sie im Februar an der Konferenz begrüssen zu dürfen. Lassen Sie uns gemeinsam in den Austausch zu diesen wichtigen Themen treten.

Für die Redaktion:
Alexandre Fraikin (verantwortlicher Redaktor), Sandra Hotz, Manuela Hugentobler, Nils Kapferer und Rosemarie Weibel, unter Mitarbeit von Aayo Röthlisberger und Rebecca Rohm 

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Gender Law Newsletter FRI 2024#3, 01.09.2024 - Newsletter abonnieren